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Naumburg

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Susanna

Georg Friedrich Händel

Susanna

Susanna im Bade gehört zu den Geschichten aus dem Alten Testament, die nicht nur Maler und Juristen auf den Plan gerufen haben...

Da wird eine frisch vermählte Ehefrau von zwei in der Gesellschaft respektierten Herren so bedrängt, dass sie sich wehren muss, um nicht Opfer sexueller Gewalt zu werden. Dann wird sie kurzerhand verleumdet, wobei die beiden ihr unterstellen, sie sei mit einem jungen Mann fremdgegangen. Susannas Lage ist hoffnungslos und ein handfester Skandal erschüttert die Gesellschaft – eine Art Skandal, der einem heute im Zuge der #metoo-Debatte sehr bekannt vorkommt. Erst der Prophet Daniel, im Oratorium noch ein Knabe, tritt zum ersten Mal in der Vollmacht Gottes in dei Öffentlichkeit und spricht Recht. Mit seiner raffinierten Befragung der beiden Herren, bringt er Licht in das Dunkel der Lüste, so dass sie sich in ihren eigenen Lügen verfangen...

Erzählt wird die Geschichte der Susanna im Bade aus dem Buch Daniel. Dieses Buch wurde als eines der letzten in den jüdischen Bibelkanon des Alten Testaments aufgenommen. In der Lutherbibel finden wir die Geschichte in den apokryphen Schriften. Viele berühmte Maler haben sich diesem Stoff in der Kunstgeschichte ebenfalls gewidmet. Bilder gibt es u.a. von Tintoretto, van Dyck und Lovis Corinth.

Eröffnet wird die Handlung durch einen eindringlichen Klagechor des Volkes Israel über die schon seit Generationen dauernde Gefangenschaft in Babylon. Diese wird als Strafe für Gottesferne und gottloses Leben des Volkes Israel gedeutet. Die Israeliten sehnen sich zurück in die Heimat und ringen um ihre Identität in der Fremde. Ein besonders frommes Leben nach Gottes Geboten, so wie es Susanna und ihr Mann Joachim pflegen, hilft, diese Identität zu bewahren und spendet Trost über den Verlust der Heimat.
Aber auch in der babylonischen Gefangenschaft leben viele Israeliten nicht nach Gottes Gesetzen und sündigen gegen Gottes Gebote. Zwei Älteste, die traditionell auch mit der Rechtsprechung beauftragt sind, begehren die mit Joachim verheiratete schöne und auch nach den biblischen Geboten „reine“ Susanna. Als sich Susanna ihnen verweigert, bezichtigen diese Susanna des Ehebruchs. Im sich anschließenden Prozess wird Susanna durch die Falschaussagen und Lügen der Ältesten zum Tode verurteilt. Susanna, im Vertrauen auf Gott, nimmt ihr vermeintliches Schicksal an. Doch Gott erweckt seinen Propheten und lässt den noch jungen Daniel erstmalig in Erscheinung treten, um Unrecht abzuwenden.
Der Chor, der in der Dramaturgie des Oratoriums mehrere Funktionen erfüllt, ruft Gott an, sich der unschuldigen Susanna zu erbarmen und der Wahrheit zum Recht zu verhelfen. Recht und Gerechtigkeit, wie sie von Gott dem Volk Israel gegeben sind, werden durch Daniels kluge Prozessführung und seinen Richterspruch wiederhergestellt. Die Ältesten werden überführt und zum Tode verurteilt. Susanna und ihr Mann Joachim sind glücklich über den Ausgang und der Chor preist Susannas Tugend und Frömmigkeit als Vorbild für andere.            

Händel brachte diese ungeheuerliche Story 1749 in London als opernhaftes Oratorium zur Uraufführung. Statt langer Dacapo-Arien im Stile der italienischen Oper bevorzugt Händel in seinem Oratorium kürzere, liedhafte Gesangsstücke. Die Chorszenen, die denen der Bachschen Passionen in nichts nachstehen, strukturieren die abwechslungsreich erzählte Geschichte. So entsteht ein dichtes und emotional ungemein farbiges musikalisches Gewebe.

Das Musiktheaterprojekt wird gefördert vom Land Sachsen-Anhalt, der Lotto-Toto GmbH, der Sparkasse Burgenlandkreis, dem Burgenlandkreis, der Stadt Naumburg und den Naumburger Theater- und Kinofreunden e.V.

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Premiere

Fr, 23 Aug 2019, 20:00, Naumburger Dom

© 2024 Torsten Biel

Presse & Medien

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24.08.2019 - Susanna - Radiobeitrag im MDR
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Besetzung

Gesang: Stefan Andelkovic / Roxana Herrera Diaz / Christopher Bala Fischer / Sara Gouzy / Yeojung Johanna Ha / Alexis Marsepoil / Lara Morger / Francesca Tassinari / Kammerchor Naumburg
Barockorchester: lautten-compagney Berlin
Ausstattung: Markus Meyer
Regie: Stefan Neugebauer
Dirigat: Wolfgang Katschner / Jan-Martin Drafehn