Theater
Naumburg

Theater in Naumburg

Theater in Naumburg

2017

In der Spielzeit 2016/17 erhielt das Theater Naumburg neben sieben weiteren Bühnen den mit 115.000 € dotierten Theaterpreis des Bundes für seine Arbeit. Die Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin, Frau Prof. Monika Grütters, MdB, begründete die Entscheidung damit, dass „das Theater Naumburg de facto eine Theaterneugründung ist: 2009 wurde es von einer Puppenbühne in ein Ensembletheater umgewandelt. Seitdem entwickelt es als kleinstes Stadttheater Deutschlands ein Programm für alle Generationen – und greift insbesondere seit 2015, als Stefan Neugebauer die Intendanz übernahm, weit in die kleine, aber geschichtssatte Stadt aus, erobert Kirchen, Museen, Gerichtssäle – und das Publikum. Dabei gelingt ihm zum Beispiel mit nur vier Ensemblemitgliedern auch Goethes „Faust“ an zwei verschiedenen Spielstätten – nah am Text und doch originell. Dieses Engagement möchten wir mit der Preisverleihung ebenso würdigen wie den Mut der Kommune, in Zeiten, in denen eher über Ensemble- und Theaterschließungen nachgedacht wird, ein eigenes Ensemble aufzubauen.“

2015

Stefan Neugebauer (zuvor Begründer und spiritus rector des Clubtheater Berlin) wird neuer Intendant des THEATER NAUMBURG. Seine erste Spielzeit beinhaltet 12 Neu-Inszenierungen für alle Generationen und 2 Sonderproduktionen, verteilt auf verschiedene Spielorte der Stadt. Kooperationen werden fortgesetzt und neu begründet. Die Tradition des Puppentheaters wird auch wieder gepflegt: mit einer Eigenproduktion und ausgewählten Gastspielen des Genres. Die Theaterpädagogik wächst qualitativ und quantitativ weiter.

2009

Profilwechsel zum „Kleinsten Stadttheater Deutschlands“: Mit dem Intendanzwechsel zu Dr. Susanne Schulz ändert sich das Konzept der ehemals „Kleinen Bühne“, die nunmehr THEATER NAUMBURG heißt. Der Schwerpunkt des bisherigen Figurentheaters verlagert sich zu einem umfassenden Stadttheater-Programm für alle Generationen. Damit schließt sich auch ein Kreis; ein Anschluss an frühere Theater-Traditionen in Naumburg findet statt. Die Theaterpädagogik hält erfolgreich Einzug in den Theateralltag und wird vom Kultusministerium durch zusätzliche materielle Mittel gewürdigt.

2000/01

Beginn der Intendanz von Sibylle Tröster. Sie verbindet mehr und mehr Figuren-, Objekt- und Schauspieltheater miteinander. Das Theater am Salztor und die Sommerbühne im Marientor erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit und sind fest in der Naumburger Bevölkerung verwurzelt. Ein umfangreicher Gastspielbetrieb findet statt.

2000

Georg Mittendrein (zuvor u.a. Jura-Soyfer-Theater Wien, Landestheater Altenburg, Vereinigte Bühnen Bozen) gibt ein kurzes Intendanz-Gastspiel. Er wird an das Theater Plauen-Zwickau berufen. Seine Versuche, Schauspiel und musikalische Theaterformen stärker zu präsentieren, kennzeichnen diese Periode.

1988

Die Ära von Peter Stahls Intendanz steht für ein Profil des Theaters als innovative und anderen Genres gegenüber offene Puppenbühne. Er war der prägende Intendant der "Kleinen Bühne Naumburg". Nach der Wende 1989/90 finden zahlreiche Gastspiele außerhalb des bisherigen Wirkungskreises statt.

1958

Sein eigenes Puppentheater besitzt die Stadt Naumburg seit 1958, welches aus der ersten deutschen Dorf-Marionettenbühne in Rehehausen hervorgegangen ist. Das Ensemble spielt in der Gaststätte „Goldener Hahn“ und im Marientor. In den darauf folgenden Jahren entwickelt sich ein professionelles und leistungsfähiges Figuren-Theater, das sich überwiegend der klassischen Puppenspielkunst widmet. Ein Schwerpunkt liegt auf Produktionen für Kinder und Jugendliche. Zwei Inszenierungen im Jahr richten sich an ein Erwachsenenpublikum, eine davon als Sommertheater im Marientor. Das Sommertheater im Marientor wird zum beliebten Ereignis für Familien; die Inszenierungen sind oft eine Mischform aus Schauspiel und Figurentheater. Ergänzt werden die Eigenproduktionen mit Gastspielen prominenter Vertreter aus der politischen Kabarett-Szene, die bis heute ein beliebter Treffpunkt einer treuen Fangemeinde sind.

1949

Im Juli gründet sich das sog. „Saale-Unstrut-Theater“ - eine Theater GmbH in Kölleda. Das neue Schauspiel eröffnet mit zwei Werken Goethes seine Tore: "Die Geschwister" und "Die Mitschuldigen". Seine Eigenständigkeit verliert das Theater, nun inzwischen auch unter dem Namen „Landesbühne Naumburg“ bekannt, in den 1950ern. Zum ehemaligen Ensemble gehörten namhafte Schauspieler wie Manfred Krug und Herbert Roth. 1972 werden pro Monat nur noch drei Aufführungen gegeben, bis Anfang der 80er Jahre die Bespielung schließlich vollständig eingestellt wird

1924/25

Theater- und Filmkunst erleben nach dem Ende des 1. Weltkrieges einen schnellen Aufschwung. Die REICHSKRONE wird 1924/25 umgebaut und kann nun auch als Kino genutzt werden. Nach 1945 wird der Saal weiterhin als Stadt- und Filmtheater bespielt und in „Haus des Volkes“ umbenannt.

1909

Eine besondere Aufführung hat das Jahr 1909 zu verzeichnen: Mit einem speziellen historischen Trauerspiel wird dem 100. Jahrestag des Attentats des Naumburger Friedrich Staps auf Napoleon in Wien gedacht.

1881 bis 1883

Im Zusammenhang mit dem Hotelneubau REICHSKRONE entsteht zwischen 1881 und 1883 ein Anbau als Stadttheater, welcher jedoch zunächst nur im Sommer genutzt wird.

1853

Ab diesem Jahr befindet sich der Hauptsitz des Theaters im Ratskeller. Aber auch an anderen Orten in der Stadt finden Aufführungen statt, so zum Beispiel in der „Erholung“, der "Schaubühne" (bis in die 20er Jahre hinein) und in "Knörrichs Garten". Vor allem die "Schaubühne" genügte als kleines Interimstheater den damaligen Ansprüchen.

1838

Das Theater zieht für ein Jahr an den Georgenberg um. Im gleichen Jahr wird ein Theaterverein gegründet, der durch Anteilscheine die notwendigen Mittel für einen Neubau bereit stellt. Jedoch wird das Theater nach nur einem Jahr wieder geschlossen.

1796

Zwischen 1796 und 1802 pachtet das Hoftheater Weimar das Theater in der ehemaligen Ziegelei, um die Bühne das gesamte Jahr bespielen zu können. Diese Pläne widersprachen allerdings den Wünschen des Naumburger Stadtrates, der nur eine für wenige Wochen gastierende Theatergesellschaft suchte. Nachdem der Vertrag dann doch über die Nutzung für sechs Jahre uneingeschränkter Bespielung unterzeichnet war, sagte das Weimarer Ensemble kurzfristig ab. Es spielte nur im Jahre 1799 wenige Stücke, darunter waren: "Don Juan", "Die Korsen", "Die Hagestolze" und "Das Mädchen von Marienburg".

1790

Kurz vor der Jahrhundertwende stellt die Stadt Naumburg dem Theater das umgebaute Ziegeleigebäude zur Verfügung. Ab 1790 wird die dortige Bühne bespielt. Der Zuschauerraum fasst über 400 Plätze und verfügt über einen vertieften Musikerraum, sowie erhöhte Logen und eine Galerie.

1716

Das Theatergebäude am Ende der Neugasse wird Opfer des großen Stadtbrandes und im Zuge dessen als Spielstätte aufgegeben. Der Umzug erfolgt ins Residenzhaus am Markt. Da sich die Räumlichkeiten allerdings als zu klein erweisen, wird in den Folgejahren im „Bretternen Haus“ auf dem Holzmarkt gespielt. Bis einschließlich 1790 finden dort die Aufführungen des Theaterensembles statt.

1701

Bereits ab 1701 unterhalten die Herzöge von Sachsen-Zeitz am westlichen Ende der Neugasse, im heutigen Gebäude des Stadtarchivs, ein Theater. Bespielt wird die Bühne hauptsächlich zu Festtagen wie Neujahr, Ostern und zur Peter-Paul-Messe. Zwischen 1701 und 1716 werden vor allem Opern nach dem Vorbild griechischer Tragödien aufgeführt, darunter: "Jupiter und Kallisto", "Orpheus und Euridice", "Kupido" und "Psycho" sowie "Olympia vendicata".

Der Intendant Stefan Neugebauer über Theater in Naumburg

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