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Ein Bericht für eine Akademie
Nach Franz Kafka
Der ehemalige Affe Rotpeter berichtet einer Akademie seine Menschwerdung innerhalb der vergangenen fünf Jahre: von einer Jagdexpedition aufgegriffen wird er im engen Käfig eines Ozeandampfers nach Europa gebracht und beschließt bereits während der Fahrt, sich dem Menschen anzupassen: er lernt das Rauchen, Trinken und Sprechen. "Als ich in Hamburg dem ersten Dresseur übergeben wurde, erkannte ich bald die zwei Möglichkeiten, die mir offen standen: Zoologischer Garten oder Varieté. Ich zögerte nicht."
Kafkas Bericht für eine Akademie ist eine vieldeutige Parabel über die "Kollateralschäden" erzwungener Anpassung. Das ist der Preis, den Flüchtlinge, Andersdenkende und Individualisten zahlen, wenn sie Teil einer Ihnen zutiefst fremden Gesellschaft werden wollen: sie müssen sich bis zur Selbstaufgabe verleugnen: überleben statt Freiheit.
Kafka gilt nicht zu Unrecht als ein schwer zugänglicher Autor. Was Sie jedoch erwartet, ist nicht allein ein kafkaesker Monolog, sondern ein turbulenter Theaterabend, der die sogenannte "Vierte Wand", die normalerweise die Bühne vom Zuschauerraum trennt, vergessen macht. Lebensbericht, Musiknummern und exzessive Trinkgelage - der italienische Schauspieler Antonio Gerolamo Fancellu stürzt sich auf Kafkas ungewöhnlichen Helden.
Premiere
Fr, 26 Jan 2018, 19:30, Nietzsche-Dokumentationszentrum
© 2024 Torsten Biel
Presse & Medien
19.01.2018 - Mal Gorilla, mal feiger Hund
18.01.2018 - Zwischen zwei Welten gefangen
Aktuelle Produktionen
Besetzung
Schauspiel: Antonio Gerolamo Fancellu und Ensemble
Regie & Ausstattung: Stefan Neugebauer